Als unser bevölkerungsreichstes Bundesland steht Nordrhein-Westfalen in den Köpfen vieler mit Industrie und Großstädten in Verbindung. Dabei befindet sich an der belgischen Grenze südöstlich von Aachen ein wahres Naturjuwel: der Nationalpark Eifel. Als der einzige Nationalpark des Bundeslands ist der größte Nationalpark westlich des Rheins für viele Menschen der nächstgelegene Ort, um Zuflucht in der Natur zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Der Rurstausee
Der Rurstausee ist, gemessen am Volumen, der zweitgrößte Stausee Deutschlands. Die Möglichkeiten zur Nutzung des Sees sind vielfältig. Es gibt Strandbäder, die im Sommer ein beliebtes Ziel sind. Auch die Umrundung des Sees mit dem Rad oder zu Fuß ist eine Option. Wem diese zu anstrengend ist, kann den See auch entweder mit gemieteten Wasserfahrzeugen (das Angebot hier ist vielfältig) oder als Gast auf einem der dort verkehrenden Tourismusschiffen befahren. Für Angler ist besonders die seltene Seeforelle das Objekt der Begierde.
Der Wildnis-Trail
Trekking erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Die Nationalparkverwaltung hat darauf mit der Einrichtung des 85 Kilometer langen „Wildnis-Trails“ reagiert. Dieser führt durchgehend beschildert an 4 Tagen durch alle Landschaften des Nationalparks zwischen Höfen und Zerkall. Den Wanderern soll besonders die Rückführung von ehemals wirtschaftlich genutzten Flächen zur Natur näher gebracht werden. Empfehlenswerte Unterkünfte am Ende der Etappen sind als „Nationalpark-Gastgeber“ ausgewiesen. Das Symbol des Weges ist die schematische Darstellung des Gesichts einer Wildkatze.
Die Nationalpark-Tore
Es gibt fünf Nationalpark-Tore im Nationalpark Eifel. Sie wurden mit dem Ziel eingerichtet, die Besucher des Parks zu begrüßen und über den Park zu informieren. Neben allgemeinen Informationen hat jedes Tor auch eine eigene Sonderausstellung zu einem Thema. Sie sind in Rurberg, Nideggen, Höfen, Heimbach und Gemünd zu finden und empfehlen sich als erster Anlaufpunkt für jeden Touristen.
Wandern im Nationalpark Eiffel
Neben dem Wildnis-Trail kann im Nationalpark Eifel auch ein großes Wegenetz von Wanderwegen genutzt werden. Es muss also nicht gleich eine Tour über mehrere Tage sein. Auf über 240 Kilometern Wegstrecke dürfen sich die Besucher austoben. Besonders die gute Beschilderung sorgt für ein angenehmes Erlebnis, denn ein Verlaufen ist beinahe ausgeschlossen. Es gibt Rundwege von verschiedenen Längen, die oft über Lernstationen am Wegesrand verfügen. Darüber hinaus werden sie am Ausgangspunkt auf einer Infotafel mit einer Karte und Beschreibung in diversen Sprachen ausgewiesen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Nationalparkverwaltung zu finden. Auf ausgewiesenen Lagerplätzen ist es Wanderern gestattet, gegen eine geringe Gebühr im Zelt zu übernachten. Teilweise ist auch eine Nutzung der Wege für andere Sportarten wie beispielsweise Langlauf, Reiten oder Radfahren möglich.
Führungen durch Ranger
Ganzjährig bietet der Nationalpark geführte Wanderungen an. Sie starten an gut erreichbaren Treffpunkten und sind für alle Altersklassen geeignet. Meist handelt es sich um kurze Strecken, die keine großen Anforderungen an die körperliche Fitness und Trittsicherheit stellen. Den besonderen Reiz dieser Touren stellt die persönliche Interaktion mit dem Ranger dar. Es werden ausführliche Informationen über den Nationalpark, die Natur und die Umgebung der jeweiligen Strecke im Speziellen präsentiert. Der Führerende passt sich dabei der Zusammensetzung der Gruppe an und kann auch aus seinen eigenen Erfahrungen berichten, schließlich kennt niemand den Park besser als die Mitarbeiter. Die regulären Führungen sind kostenlos und ohne Termin verfügbar, während der Schulferien finden sie häufiger statt. Gruppen können auch günstig private Sonderführungen buchen.
Truppenübungsplatz Vogelsang
Eine Besonderheit innerhalb des Nationalparks Eifel ist der stillgelegte Truppenübungsplatz Vogelsang. Besonders dadurch, dass die dazugehörigen Flächen erst nach der Einrichtung des Nationalparks für die Öffentlichkeit zum Betreten freigegeben wurden, wurde die Natur sich selbst überlassen. Teilgebiete dürfen auch heute nicht betreten werden, denn die Besucher sollen von Überresten der militärischen Nutzung geschützt werden. Diese Abschnitte sind eingezäunt und eine Respektierung dieser dient der eigenen Sicherheit. Das Gelände und die Überreste der militärischen Infrastruktur waren für die Einrichtung des Nationalparks von großer Bedeutung und bilden weiterhin sein Zentrum. Viele der touristischen Aktivitäten finden um die Dreiborner Hochfläche, ein Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes statt. Erwähnenswert sind die hier vorkommenden Populationen der seltenen Wildkatze und des Neuntöters.
Der Nationalpark Eifel ist definitiv ein lohnendes Ziel. Hier wird einem die Natur näher gebracht, ohne den Zwang, auf den Komfort der Zivilisation zu verzichten. Es ist bemerkenswert, dass ein so ursprüngliches Gebiet in Nordrhein-Westfalen erhalten geblieben ist.